Wie kommt ein Neubaugebiet zur innovativen Nahwärme 4.0 ? Die vier beispielhaften Schritte helfen dabei.
- Planungsphase
Abhängig von den Zielen wird grob festgelegt, welche Art von Nahwärme mit welcher Energienutzung sinnvoll und realisierbar ist. Dies hat Auswirkungen auf den Platzbedarf der Nahwärmezentale und auf ihr Umfeld (z.b. Sollarkollektorflächen oder Erdwärmenutzung).
Sinnvoll ist es auch, den Anforderungen an das städtebauliche Konzept gebäudespezifische Eigenschaften hinzuzufügen
(z.b. energetische Mindeststandards, Ausrichtung von Dachflächen). Diese Art der städtebaulichen Überlegungen haben auch großen Einfluss auf das Nahwärmenetz. Abgestimmt wird zudem, in welcher Art und von wem das Netz betrieben werden soll.
Diese erste Planungsphase wird idR. im Rahmen einer Initialberatung mit den Entscheidungsverantwortlichen erarbeitet.
- Konzeptphase
Die Konzeptphase des Nahwärmenetzes erfolgt nach dem städtebaulichen Konzept. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie (Nahwärme 4.0 Modul 1, 60% Förderung der Studie) wird exakt ermittelt, wie die durch das städtebauliche Konzept definierten Gebäude am effizientesten und CO2-Ärmsten beheizt werden können. Dabei werden alle sinnvollen Varianten exakt berechnet und unter verschiedenen Gesichtspunkten untereinander abgewogen. Die Machbarkeitsstudie wird Technologieneutral durchgeführt und auf die vom Bauherren vorgegebene Zielsetzung abgestimmt. Wichtige, aber konkurrierende Ziele sind dabei häufig: CO2 Minimierung, Wirtschaftlichkeit, Innovation, Flächennutzung und Anschlussverpflichtung.
- Entwurfsphase
In der Entwurfsphase wird das Netz technisch geplant. Das bedeutet, dass Nahwärmezentrale, Rohrleitungen und Übergabestationen geplant und berechnet werden. Aus dieser Planung ergeben sich auch die Ausschreibungen für die baulichen Maßnahmen.
- Ausführungsphase
Die Ausführung der Nahwärmeleitung erfolgt in der Erschließungsphase des Baugebietes. Wenn die Anforderungen der BAFA im Wärmenetzsystems 4.0 erfüllt werden (Ergebnis der Machbarkeitsstudie), wird die Realisierung des Wärmenetzen mit bis zu 50 Prozent gefördert. Weiterhin werden Marketing, Forschungs,- und Informationsmaßnamen zum Wärmenetz nach der Realisierung bezuschusst.